Park in Augsburg

Naturmuseum

Steffen Walther

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Naturmuseum in Augsburg

Naturmuseum in Augsburg

Das Naturmuseum der Stadt Augsburg

Mit der Eröffnung des neuen Naturmuseums der Stadt Augsburg im Jahr 1991 wurde in Bayern ein modernes und von seiner Konzeption neuartiges Naturmuseum für die Öffentlichkeit zugänglich.

Es war das erste Mal, dass die Molasse, der Untergrund von Augsburg und großen Teilen Süddeutschlands, den Schwerpunkt eines Museums bildete (unter Molasse sind alle Ablagerungen wie Tone und Schotter zu verstehen, die vor Jahrmillionen von den Alpen geschüttet wurden und bis zu 1000 m mächtige Sedimentpakete zwischen Alb und Alpen ergaben).

Die in diesen Sedimenten fossil überlieferten Lebewesen - meist viele Millionen Jahre alt – bilden die Grundlage für die einmalige Molasse-Ausstellung.

Um unseren Besuchern die meist unvollständigen Fossilfunde anschaulich darzustellen, wurde den Fossilien, soweit möglich, ein adäquates Lebewesen aus unserer Zeitepoche zum Vergleich gegenübergestellt.


    
Das Naturmuseum hat jedoch noch weit mehr zu bieten. Die zahlreichen Schauvitrinen der Dauerausstellung sind zu verschiedenen Themen aus den Bereichen Geologie, Paläontologie, Mineralogie und Biologie gestaltet worden, wobei die Information für den Besucher im Vordergrund steht.

So sind z.B. zu bestaunen: Dioramen - in Vitrinen nachgebaute Lebensräumen mit der jeweils typischen Tierwelt, eine große Mineralienschau (die Minerale werden erklärt, beschrieben, in der Kristallform gezeigt oder in ihrer Vielfalt dargestellt), einen erdgeschichtlichen Ausstellungsbereich und eine themenorientierte zoologische Abteilung.

In neu gestalteten Vivarien werden exotische Lebewesen und „lebende Fossilien“ gezeigt.
    
Als Besonderheiten bei den Fossilien können wir Ihnen neben vielen weiteren Objekten zeigen: Bundenbach-Fische und Seelilien, ein Mesosaurus-Skelett, einen Flugsaurier aus Solnhofen, Krabben aus Italien, ein sardisches Ur-Hasenskelett, ein Seepferdchen aus dem Tertiär, einen Skorpion aus der Kreide, einen fossilen Frosch mit Hauterhaltung aus dem Miozän, Palmen und weitere Pflanzenfunde von verschiedenen, weltweiten Fundorten, sowie Schildkröten aus dem Jungtertiär.

Sehenswert sind zudem fossile Vogelfährten und –Eier aus dem Nördlinger Ries, Ginkgo-Blätter und versteinerte Insekten in Gips (wie in Bernstein) sowie ein spektakulärer Fund eines Primaten-Kiefers aus der Umgebung von Augsburg.

Sammlungen im Naturmuseum in Augsburg

Sammlungen im Naturmuseum in Augsburg

Sammlungen

Der immense Sammlungsbestand des Naturmuseums der Stadt Augsburg ist in seiner jetzigen Quantität und Qualität im Wesentlichen in den letzten 10 bis 12 Jahren aufgebaut worden.

Die Basis hierfür bildeten alte Bestände an zoologischen und geologisch-paläontologischen Objekten, welche überwiegend von Augsburger Naturfreunden und von Mitgliedern des „Naturwissenschaftlichen Vereins für Schwaben und Neuburg“ gesammelt wurden.

Geologische, mineralogische und paläontologische Sammlungen:


Geologie:

Diese Sektion umfasst umfangreiche Gesteinsaufsammlungen. Neben zahlreichen regionalen Sediment- und Gesteinsproben aus dem Ablagerungsbereich der süddeutschen Molasse liegen u. a. Aufsammlungen an Riesgesteinen vor. Die stratigraphische, weltweit angelegte Sammlung weist Gesteins-Handstücke vom Präkambrium bis zum Holozän auf.

Mineralogie:

Die umfangreiche Mineralien-Sammlung ist – bis auf wenige Ausnahmen – weitgehend vollständig. Schwerpunkte sind Fluorite, Calcite, Opale und Minerale aus den Alpen. Eine kleine Sammlung von Meteoriten rundet diesen Bereich ab.

Paläontologie/Paläobotanik und Botanik:

Paläontologie:
Die Belegsammlung ist systematisch und chronologisch geordnet. Von Stromatolithen aus dem Präkambrium bis hin zu Wirbeltierresten aus der Eiszeit sind alle fossilen Tiergruppen vertreten.

Den Schwerpunkt stellen bei den Invertebraten Ammoniten und jurassische Schwämme dar.

Zu dieser allgemeinen Sammlung kommen noch spezielle, z.T. sehr umfangreiche systematische Kollektionen wie „Insekten“, „tertiäre/quartäre Gastropoden“ und eine „Molasse-Sammlung (Invertebraten)“ hinzu.

Die umfangreiche Wirbeltiersammlung aus dem Tertiär ist von besonderer Bedeutung. Schwerpunkte dieser Kollektion sind Funde aus der Süddeutschen Molasse, aus Karstspalten der Fränkisch-Schwäbischen Alb und aus dem Obermiozän von Italien. Erwähnenswert sind hierbei das Typus-Material von O. ROGER und viele weitere Abbildungsoriginale zu verschiedenen Publikationen über tertiäre Säugetiere.

Paläobotanik:
Die Sammlung von Resten fossiler Pflanzen aus der Süddeutschen Molasse ist sicherlich eine der umfangreichsten Kollektionen Deutschlands. Neben fossilen Fruchtständen, Wassernüssen und Ginkgo-Blättern sind Palmen-Reste ein wichtiger Bestand dieser paläobotanischen Sammlung. Funde aus aller Welt, vom opalisierten Baumstamm aus den USA, teilvererztem Holz aus Madagaskar, verkieselten Ästen aus Griechenland bis hin zu fossilen Früchten aus der Braunkohle der Tschechei bereichern diese Kollektion.
Als rezente botanische Rarität zählt das Herbarium und eine Sammlung von Funierhölzern aus aller Welt.

Zoologische Sammlungen

Dieser Bereich der Sammlung beinhaltet neben Wirbeltier-Skeletten und zahllosen weiteren biologischen Präparaten eine umfangreiche, sowohl regional als auch überregional angelegte Kollektion von Insekten und Mollusken.
Erwähnenswert sind zudem historische Wirbeltier-Präparate aus alten Sammlungen.


Naturmuseum der Stadt Augsburg

Besuchereingang in den Augusta Arcaden,
(ehemals Ludwigpassagen)
86152 Augsburg, Im Thäle 3

Tel.: Kasse/Info: 08 21 /3 24 67 40
Fax: 08 21/ 3 24 67 41
E-Mail: naturmuseum.stadt(at)augsburg.de

 

Steffen Walther

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