Sehenswürdigkeiten in Augsburg

Schaezlerpalais

Steffen Walther

Erstellt | Geändert

Schaezlerpalais in Augsburg

Schaezlerpalais mit Herkulersbrunnen in Augsburg

Das Rokokopalais des Bankiers Liebert von Liebenhofen in prominenter Lage in der Maximilianstraße wurde nach Plänen des Münchner Hofbaumeisters Lespilliez 1765 bis 1770 erbaut und gilt als eindrucksvollste Bauleistung des Rokoko in Augsburg. Prunkstück ist der 23 Meter lange Festsaal mit Schnitzdekorationen, Stukkaturen, Wandspiegeln und einem Deckengemälde von Gregorio Guglielmi.

Baron Johann Lorenz Schaezler, Lieberts Schwiegersohn, erwarb das Palais 1821, es blieb bis 1958 als "Schaezlerhaus" im Familienbesitz und wurde dann der Stadt mit der Auflage der kulturellen Nutzung geschenkt.

Nach aufwändiger Restaurierung ist das Schaezlerpalais seit 2006 wieder eröffnet.

Es ist heute Teil der Städtischen Museen und Kunstsammlungen und beherbergt die Deutsche Barockgalerie, die Staatsgalerie in der Katharinenkirche und die Stiftung Haberstock.

Schaezlerpalais im Detail

Das Schaezlerpalais wurde nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen am 4. Februar 2006 wiedereröffnet

Es beherbergt neben dem Rokokofestsaal auch die Deutsche Barockgalerie, die Grafische Sammlung, die Karl und Magdalene Haberstock-Stiftung und die Staatsgalerie in der Katharinenkirche


Das heutige Schaezlerpalais steht an der Stelle eines älteren Patrizierhauses aus dem Spätmittelalter. Der Augsburger Bankier Benedikt Adam Liebert v. Liebenhofen (1730-1810) erwirbt 1764 den Vorgängerbau on dem Geheimen Rat und Historiker David v. Stetten, lässt ihn abbrechen und erbaut ab 1765 das jetzige Gebäude.

Die Lage an dem früher Weinmarkt genannten Abschnitt der heutigen Maximilianstraße ist prominent, das Grundstück eines der größten in der Altstadt. Für eine großzügigere Planung bot es jedoch Schwierigkeiten.Für die Front am Weinmarkt gab es wenig Platz, dafür erstreckte sich das Grundstück weit in die Katharinengasse hinein.

Liebert war außerordentlich ehrgeizig. Er engagierte den Münchener Hofbaumeister Karl Albert von Lespilliez (1723-1796) für die Planung seines neuen Wohn- und Geschäftshauses und ließ ein Modell herstellen. Die Bauausführung übertrug er jedoch entsprechend den in Augsburg gültigen Vorschriften dem Augsburger Maurermeister Johann Gottfried Stumpe (1708-1777), nachdem die Anlegung des Gebäudes, wie Liebert selber sagte, unter der Anleitung des Münchener Hofmaurermeisters Matthäus Gießl erfolgt ist.

Für die Dekoration des Gebäudes innen und außen verpflichtete Liebert die besten Handwerker und Künstler, denen er in Augsburg habhaft werden konnte, u.a. den aus Rom stammenden und vorher im Schloss Schönbrunn tätigen Gregorio Guglielmi (1714-1773), der für die Deckengemälde im Treppenhaus und im Festsaal verantwortlich ist.

Das Ergebnis ist das glänzendste Augsburger Stadthaus des 18. Jahrhunderts. Dieses blieb unter dem Namen Schaezlerhaus bis 1958 in Familienbesitz. Der Bankier Johann Lorenz Schaezler (1762-1826), erster Baron Schaezler (1821) war Lieberts Schwiegersohn und erwarb das Anwesen (1821).

Der Urenkel, Dr. Jur. Wolfgang Freiherr v. Schaezler (1880-1967), schenkte mit seiner Frau Hilda, geb. Freiin von der Tann-Rathsamhausen (1892-1986) im Jahr 1958 das Gebäude zur Erinnerung an die gefallenen Söhne Lorenz († 1943) und Dietrich († 1940) der Stadt Augsburg. Er machte die Auflage, dass das Gebäude niemals verkauft und nur für kulturelle Zwecke verwendet werden darf.

Heute birgt das Schaezlerpalais in seinen Räumen beachtliche Sammlungen:

  • Ausstellungen im Schaezlerpalais
  • Die Deutsche Barockgalerie
  • Die Stiftung-Haberstock
  • Die Staatsgalerie


 


Schaezlerpalais
Deutsche Barockgalerie
Karl-und-Magdalena-Haberstock-Stiftung
Grafische Sammlung
Staatsgalerie in der Katharinenkirche


Maximilianstraße 46

86150 Augsburg
Leitung:

Dr. Christof Trepesch

Telefon (0821) 324 - 4102
Fax       (0821) 324 - 4105

Öffnungszeiten:

Di         10.00 - 20.00 (Schaezlerpalais)
Mi - So 10.00 - 17.00 (Schaezlerpalais)
Di - So 10.00 - 17.00 (Staatsgalerie)

Eintrittspreise


(beinhaltet den Besuch von Deutscher Barockgalerie, Karl und Magdalene Haberstock Stiftung, Festsaal, Staatsgalerie in der Katharinenkirche und Sonderausstellungen im Schaezlerpalais)

Erwachsene                                 7 Euro
Schüler, Studenten, Rentner   5,50 Euro
Gruppen ab 10 Personen             5 Euro p.P.
Schülergruppen ab 10 Personen 1 Euro p.P.
Familienkarte                             14 Euro

Besitzer der Jahreskarte 2006 (25 Euro) und 2007 (35 Euro/60 Euro)haben freien Eintritt in alle Häuser der Kunstsammlungen und Museen Augsburg

Information und Anmeldung:

Telefon (0821) 324 - 4102Telefon (0821) 51 03 50 (Staatsgalerie)Fax (0821) 324 - 4105

Steffen Walther

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